Kinder. Die wahren Schätze in unserem Leben.

Kinder in der Familie stärken: Intensive Zeit zusammen verbringen.

Kinder sind die wahren Schätze in unserem Leben. Ich hab sie gern, alle, so sehr. Sie können sich unglaublich freuen, wahnsinnig viel Spaß zusammen haben, spontan und frei sein. Die pure Kreativität im Spiel. Einfälle und Ideen, die einen komplett baff machen. Sie können hundert Prozent froh über ihre Erfolge und stolz auf sich selbst sein. Diesen starken Kids vertraue ich für die Zukunft. Ihr auch?

Knackpunkt Gesellschaft

Großer Knackpunkt: Unsere Gesellschaft. Kinder werden viel zu wenig beachtet und geschätzt, zumindest hier bei uns in Deutschland. Oder? Das ist mein Eindruck. Junge Familien und ihre Kinder wissen was ich meine. Die Regelungen in den Lockdowns der Pandemiezeit stehen dafür als bestes Beispiel. Geschlossene Schulen, Kitas, Spielplätze, Sportstätten. Diese Mahnung von den Offiziellen: ‚Kinder, gefährdet nicht eure Großeltern!‘ Eine riesige seelische Belastung war das für die kleinen Menschen. Hat‘s groß gekümmert in der Öffentlichkeit? Anders in anderen Ländern. Dort stehen Kinder weitaus öfter im Mittelpunkt des Lebens. Denkt nur an Italien. Wenn du mit deinen Kids irgendwo in Italien ankommst: Die Ahs und Ohs, ‚Bella!‘ und ‚Bello!‘, wenn sie dabei sind! Da wird miteinander gelacht und geschäkert. Dort scheinen die Großen sehr zu schätzen, welches Glück Kinder für alle sind.

Das ist das eine: Die oft fehlende Wertschätzung von Kindern und jungen Familien im Alltag. Zu kurz kommt: Die Freude, Kinder in unserer Gesellschaft zu haben. Anerkennung, was die Jungen stemmen. Paare oder Alleinerziehende haben Berufstätigkeit, Organisation des (manchmal komplizierten und frustrierenden) Alltags mit Kitas und Schulen, freie Zeit mit den Kindern und letztendlich Zeit für sich selbst irgendwie zu managen.

Verunsicherte Familien

Das andere, was in den letzten Jahren spürbar größer geworden ist: Ein Druck von außen, den viele Eltern als verletzend empfinden. Das Unverständnis was sie wahrnehmen, von ErzieherInnen und LehrerInnen, wenn die Kinder in Kita oder Schule ‚Probleme machen‘. Die Verunsicherung, wenn von dort Kritik am Verhalten des Kindes kommt. „Mein Kind ist nicht so, wie es sein soll!“ Einige fühlen sich dabei konfrontiert mit Vorwürfen, aber zu wenig unterstützt. Sie wünschen sich mehr Hilfe von Schule und Kita im Sinne von „Wir kriegen das zusammen hin.“

Was wir in unserer Ergotherapie-Praxis beobachten bei Eltern, die mit ihren ‚Problemkindern‘ Hilfe suchen: Erstaunlich vielen Eltern mangelt es an Vertrauen in sich selbst und ihre Kinder. Dass man gemeinsam in der Familie Lösungen hinbekommen kann, wenn was nicht so gut läuft. Der Mut zum Fehler machen, Risiko eingehen: Dass man als Eltern Verantwortung für bestimmte Entscheidungen übernimmt, die sich später durchaus mal als falsch herausstellen könnten. Dass man unbequeme Situationen wie zum Beispiel Meinungsverschiedenheiten zwischen Eltern und Kita/Schule mit Langmut eine Zeitlang aushalten kann. Auch fehlt die Gelassenheit dafür, dass vieles Zeit braucht, Kinder sich beständig weiterentwickeln, sich dabei verändern. Und der Blick dafür, dass Kinder auch nur Menschen sind (ha!), kleine wunderbare Menschen mit Schwächen und Fehlern. Keine Perfektionisten, zum Glück nicht!

Vorbild Papa und Mama

Jetzt komme ich zu einem wunden Punkt. Ich will nicht meckern, eigentlich nicht. Trotzdem: Das Daddeln der Eltern, ständig und überall, zu Hause, unterwegs. Stimmt doch, oder? Was ich damit sagen will … Gesehen werden, Beachtung, Zeiten der ungeteilten Aufmerksamkeit, das fehlt vielen Kids ganz besonders von den Menschen mit denen sie leben, in ihrer Familie. Das Smartphone ist doch irgendwie häufig dazwischen, zwischen Kind und Mama/Papa. Blöderweise hat das Handy meistens Vorrang vorm Kind, beim Spielen, Spazierengehen, Lernen, Essen, Schlafengehen … Was bleibt hängen bei den Kids, schon bei den ganz Kleinen? Mama/Papa beschäftigt sich lieber mit dem Handy als mit mir. Und überhaupt, die Großen bleiben ja gar nicht lange an einer Sache dran, ständig wird zwischendurch aufs Handy geguckt. Mach ich jetzt genauso, bloß nicht zu lange mit irgendwas beschäftigen. Das echte, wichtige Leben findet sowieso im Handy statt: Googeln, Social Media. Die Faszination von Smartphones, schon auf die Kleinsten, kennt ihr wahrscheinlich alle.

Was Kinder dabei lernen? Ich bin nicht so wichtig. Miteinander was machen ist langweilig. Sich längere Zeit nur mit einer Sache beschäftigen ist komisch. Probleme löst man im Internet. Denn Kinder schauen sehr gerne ab von ihren Eltern (und anderen Erwachsenen), mehr als euch vielleicht bewusst ist. Bedeutet für die Kids: Die Stärkung der sogenannten Ich-Kompetenzen wie Selbstwahrnehmung, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit kommen womöglich zu kurz in der frühen Entwicklung. Interaktion, das Miteinander, soziale Kompetenzen werden nicht ausreichend gefördert. Die so extrem wichtige Fähigkeit zur Konzentration, das heißt: interessierte Aufmerksamkeit bei dem was ich tue, das Dranbleiben an etwas Kniffligem, in den Flow kommen, wird zu selten vorgelebt. Anstrengungs- und Risikobereitschaft, einfach mal ausprobieren, auch wenn‘s anstrengend wird, selber und zusammen nachdenken, Lösungen suchen, Zeit lassen: All das könnten Kinder wunderbar in ihrer Familie lernen! Starke Kinder werden so groß.

Zusammen intensiv spielen macht Kinder stark

Wie das gehen kann? Regelmäßig ein bisschen intensive Zeit verbringen mit den Kids: Das stärkt sie enorm, macht sie auch selbstsicherer und gelassener. Der Zusammenhalt in der Familie wächst. Dem Druck von außen aus Gesellschaft, Schule und Kita kann man dadurch besser standhalten. Meine Erfahrung: Eine halbe Stunde intensive Aufmerksamkeit am Tag reicht schon, um für jedes Kind eine Stärkung zu sein. Ein gemeinsames Spiel drin oder draußen, egal was euer Kind euch vorschlägt: Macht mit! Ohne Ablenkung. Wir nennen das in der Therapie ‚Präsenz‘. Das gelingt nicht auf Anhieb. Deshalb erstmal ein kleiner, simpler Tipp dazu: Das Smartphone in der Zeit mit den Kids links liegen lassen. Noch besser: Ausschalten. Eure Kinder werden das mit Erstaunen beobachten. Und genießen.

Der Anfang wäre gemacht für die Zukunft von starken Kindern in unserer Gesellschaft: Wenn ihr euch, wie ich, mehr Akzeptanz, Wertschätzung, Beachtung für sie wünscht, dann fangt in eurer Familie an.

In meinem glückskinder.projekt biete ich euch Inspirationen für den Alltag. Junge Familien und  Menschen, die mit Kindern leben und Zeit verbringen, finden Ideen für diese Zeit mit den Kids. Kreativ, pragmatisch, kurzgefasst. Mit meinem Wissen als erfahrene Ergotherapeutin, die Kinder, wie schon gesagt, sehr, sehr mag.

Eure

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